Festival 2017

FRIDAY

 

Vortragstitel: “30 Jahre Antifa in Ostdeutschland”

Der staatliche und gesellschaftliche Umbruch 1989/90 war ein Markstein für die heutige Antifa-Bewegung. Unter der Annahme einer gemeinsamen widerständigen Geschichte wurde in bisherigen Rückschauen allerdings nur wenig beachtet, dass in Ostdeutschland eine eigenständige Bewegung entstand, die bereits in der ausgehenden DDR ihren Anfang nahm. 30 Jahre nach Gründung der ersten unabhängigen Antifa-Gruppen in der DDR bündelt dieser Band nun erstmals sozial-, kultur- und geschichtswissenschaftliche Analysen.

Christin Jänicke, Erziehungs- und Sozialwissenschaftlerin, ist an der Forschungs- und Dokumentationsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus des Moses-Mendelssohn-Zentrums für europäisch-jüdische Studien in Potsdam tätig. Sie ist Mitherausgeberin des Buches “30 Jahre Antifa in Ostdeutschland. Perspektiven auf eine eigenständige Bewegung” (Westfälisches Dampfboot, 2017).

 

Title of the presentation: “Antifascist news from our region” (presentation in German or English)

tba

Titel des Multimediavortrags: “Offensiv, autonom, militant – wie die Antifa entstand”

«Schwerste Krawalle in Frankfurt» titelten die Medien nach dem 17. Juni 1978. Militante hatten aus einer Antifa-Demonstration Polizeiabsperrungen vor dem Rathaus angegriffen, um das NPD-«Deutschlandtreffen» zu verhindern. 1979 und 1980 folgten die «Rock gegen Rechts»-Konzerte mit mehr als 40’000 Menschen. Die NPD gab ihr Treffen danach auf.
In der BRD entstand zu dieser Zeit eine neue antifaschistische Bewegung. Eine führende Rolle spielten bald Autonome, von denen einige versuchten, den Widerstand zu koordinieren. Sie propagierten einen Antifaschismus, den sie als Kampf gegen das «imperialistische System» verstanden.
Legendäre Strassenschlachten wie am 1.10.1983 in Fallingbostel oder die Unruhen nach dem Tod von Günter Sare am 28.9.1985 in Frankfurt am Main, Kommando-Militanz und Bündnisaktionen gehörten zu den Konzepten, die schliesslich in der heutigen Antifa-Bewegung mündeten.
Eine detaillierte Beschreibung dieser Entwicklung und eine Analyse der Ansätze von damals bis heute.

  • F_antifa (D)

Titel der Diskussion: “Antifaschismus ohne Feminismus wird nix. Feminismus ohne Antifaschismus läuft nicht.”

«f_antifa» steht für «feministische Antifa». Die Grundideen: Antifaschismus ohne Feminismus wird nix. Feminismus ohne Antifaschismus läuft nicht. Wir wollen Themen besprechen wie Antifeminismus und (Neo)Faschismus, FLTI in faschistischen Bewegungen sowie Sexismus in den eigenen Strukturen – denn auch in antifaschistischen Zusammenhängen werden FLTI-Aktivist*innen oft weniger ernst genommen und müssen sich politische Handlungsspielräume hart erkämpfen.
Alerta alerta F_antifascista!

 

SATURDAY

Vortragstitel: “Aufmärsche in Europa – Was passiert eigentlich beim Nachbarn?”

Aufmärsche von Rechten Kräften sind immer auch ein Stärkebeweis gegen die Gesellschaft. Die Strassenhegemonie soll so eindrucksvoll in Szene gesetzt werden. Fackelmärsche, Schweigemärsche, Aufmärsche begleitet von Ausschreitungen gegen den politischen Gegner. Es gibt viele Arten. Reaktionen von Staat und Gesellschaft sind ebenfalls unterschiedlich. Im Vortrag sollen die Unterschiede bei rechten Aufmärschen, Gegenprotesten und die Reaktion des Staats aufgezeigt werden.

Sören Kohlhuber ist freier Journalist aus Berlin und bewegt sich vorwiegend im ostdeutschen Raum. Er dokumentiert seit 2011 rechte Versammlungen, auch über die deutschen Grenzen hinaus.

Vortragstitel: “Der NSU – Der Staat – Die Gesellschaft – Verbindungen in die Schweiz”

Der Abschlussbericht des 1. Thüringer Untersuchungsausschusses zum NSU-Komplex sorgte bundesweit für Aufregung: Der “Verdacht gezielter Sabotage” kann laut den Mitgliedern des Ausschusses nicht ausgeschlossen werden. Katharina König-Preuss (Mitglied in den Thüringer Untersuchungsausschüssen zum NSU-Komplex) wird den bisherigen Stand der Aufklärung sowie die Verbindungen in die Schweiz darstellen.

Katharina König-Preuss ist seit 2009 Landtagsabgeordnete (DIE LINKE) im Thüringer Landtag und Sprecherin für Antifaschismus.

 

Vortragstitel: “Herausforderungen und Bewältigungsstrategien bei der Auseinandersetzung mit der extremen Rechten”

Antifaschistische Recherche und Auseinandersetzung mit der extremen Rechten verlangt Viel von einem ab. Permanent beschäftigen wir uns mit rechter Ideologie und deren gewalttätigen Umsetzungen. Dieses Wissen schreibt sich auch in uns ein und muss einen Weg der Verarbeitung finden. Ängste und Schwierigkeiten im Umgang damit bleiben dabei weitgehend dethematisiert. Der Beitrag sieht vor, sich diesem Thema anzunehmen und will Strategien des Umgangs mit den beschriebenen Herausforderungen diskutieren.

Alice Blum forscht und arbeitet zur extremen und Neuen Rechten in Europa aus einer gendersensiblen Perspektive.

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